Das vegetative Nervensystem ist weitgehend nicht unter der willkürlichen Kontrolle des Bewusstseins, d.h. es funktioniert autonom (deswegen wird es oft als das autonome Nervensystem bezeichnet). Es regelt Vitalfunktionen, wie Schlaf, Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Sekretion und Wasserhaushalt, aber auch die nervliche Kontrolle der Sexualorgane. Selbst während wir schlafen oder in Anästhesie versetzt werden, hält es unsere grundlegenden Lebensfunktionen aufrecht, ohne dass wir dafür etwas machen müssen.
Das vegetative Nervensystem untergliedert sich weiter in drei verschiedene Nervensysteme:
- Das Enterische Nervensystem: besteht aus vegetativen Nervenfasern und Ganglien (Nervenknoten) in der Wand von Hohlorganen (Herz, Magen, Darm, Blase, Uterus)
- Das Sympathische Nervensystem
- Das Parasympathische Nervensystem
Man kann sich diesen Zusammenhang so vorstellen: ein Mensch, der einer unmittelbaren Stresssituation oder Gefahrenquelle ausgesetzt ist, muss entweder kämpfen oder fliehen. Dafür benötigt er mehr Blut in den Muskeln, um flüchten zu können. Das Herz muss demnach mit einer höheren Pumpfrequenz arbeiten. Sein Sympathisches Nervensystem arbeitet zu diesem Zweck in höchster Aktivität und der Mensch beginnt zu schwitzen, da auch die Schweißdrüsen von dem Sympathischen Nervensystem aktiviert werden, sowie seine Lunge, die jetzt stärker arbeiten, um mehr Sauerstoff ins Blut zu schaffen.
Besteht keine Gefahr mehr, setzen die Funktionen des Parasympathische Nervensystem ein: Der Mensch beruhigt sich, seine Herzfrequenz sinkt, seine Schweißdrüsen arbeiten nicht mehr verstärkt und auch seine Lungen benötigen weniger Sauerstoff. Routinen, wie Verdauung und Ausscheidung, die wegen dem Notfall eingestellt wurden, werden wieder aufgenommen.