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Wie beginnt Anorexie?

Magersucht ist wie eine Fata Morgana in der Wüste. In der großen Leere der Wüste verspricht diese Illusion die Hoffnung von Wasser oder Unterkunft, und lockt die Menschen an. Magersucht lockt Betroffenen in ähnlicher Weise an: sie verspricht, dass extreme Schlankheit Glück, Akzeptanz oder Kontrolle bringt. Diese ist natürlich nur eine Illusion. 

Meistens wird Anorexie mit dem Anfang der  Pubertät ausgelöst, wenn der Körper des Mädchens weibliche Formen zu entwickeln beginnt, d.h. zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr aber kann auch später vorkommen. Diese Veränderungen bringen eine innere Verunsicherung und Gefühle der Zweifel und Ängste für die Betroffene. Die Betroffene verbindet diese Gefühle mit ihrer äußeren Erscheinung, d.h. ihrem Gewicht. Sie beginnt in ihrem Körper zu leiden und fühlt sich andauernd zu dick.

Nicht selten beginnt sie eine Diät zu machen. 

Es werden ausschließlich minimale Mengen niederkalorischer Nahrungsmittel zu sich genommen, z.B. zwei Äpfel und eine Karotte am Tag. Diät- und Ernährungsfragen werden zum Mittelpunkt des Lebens. Die Betroffene spürt noch den Hunger aber misst ihn eine andere Bedeutung bei, z.B. sie fühlt sich stolz darauf, überlegen zu sein und nicht so schwach wie die anderen, die sich mit “schlechten” Nahrungsmitteln vollstopfen. Unter dem fortgesetzten Fasten, d.h. über längerer Zeit, verringert sich das Hungergefühl.

Zusätzlich kann es sein, dass die Betroffene versucht, das Körpergewicht weiter zu reduzieren durch ehrgeizige sportliche Aktivitäten, selbst herbeigeführtes Erbrechen (öfters nach Fressattacken, nachdem das Essverlangen zu viel geworden ist), Abfuhrmitteln und hungerstillende Medikamenten usw.

Hinter diese dysfunktionale Verhaltensweise stecken öfters die Sehnsucht um Zuneigung und positive Aufmerksamkeit. Die Betroffenen kommen öfters von Familien, wo es diese Zuneigung fehlt und auch öfters wo Hochleistung eine hohe Wertestellung hat. Überdies gibt es auch nicht selten dysfunktionale Interaktionsformen innerhalb der Familie. Gesellschaftliche Normen und Erwartungen auf Frauen (z.B. „Idealbilder“ in Zeitungen) erhöhen nur die Stress und den Druck.

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