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Störungen durch den Verbrauch von Alkohol und Drogen

Die Symptomatik von Störungen durch den Verbrauch von Alkohol und Drogen ist von der eingenommenen Substanz abhängig. Dieser Artikel beschreibt im Folgenden jene Zustandsbilder.

Akuter Intoxikation

Vorübergehende Zustand, durch eine hohe eingenommene Dosis von Drogen bzw. Alkohol ausgelöst. Störungen sind körperlich, psychisch und verhaltensbezogen.

Schädlicher Gebrauch

Fortlaufende Gebrauch einer Substanz, nachdem schädliche Folgen (z.B. Zellschäden, psychische Störung, Leberschaden) bereits eingetreten sind, d.h. überhöhte Dosierung bzw. Einnahme ohne medizinische Notwendigkeit

Abhängigkeitssyndrom

Übermächtiges Verlangen nach Substanz/Alkohol mit begleitenden Folgesymptomen:

  • Verlust der Kontrolle über Impulse
  • Körperliche Entzugserscheinungen, die sich dann durch fortgesetzte Einnahme wieder verringern
  • Verhaltensmuster hat Substanz im Mittelpunkt
  • Toleranzentwicklung: immer höher Dosis notwendig, damit es nicht zu Entzugserscheinungen kommt
  • Schädlicher Gebrauch und Beschaffung der Substanz mit allen Mitteln, auch wenn dies illegal ist

Entzugssyndrom

Vegetative Beschwerden, wenn Fortsetzung der Einnahme ausbleibt, z.B. Schlafstörungen, Schwitzen, zittern; Unruhe, Angst und Depression. Delirium Tremens auch möglich (siehe unten).

Delirium Tremens

Kann bei lang dauerndem, chronischem Alkoholismus (aber auch bei anderen Suchterkrankungen) mit einer Veränderung des Trinkstils eintreten. In der Prädelirphase erlebt der Betroffene unruhige Träume und Schlafstörungen, vegetative Erscheinungen, insb. Schwitzen und Zittern. Wenn nicht behandelt geht das Prädelir, in das Delir über.

Symptome umfassen alle Anteile des Nervensystems (gestörtes Bewusstsein, Zeit-, Raum- und Situation-Desorientiertheit). Patienten sind unruhig. Wahrnehmungsstörungen in der Form von optischen Halluzinationen treten ein, z.B. kleine bewegte Objekte. Die Stimmung ist oft angehoben aber auch ängstlich getönt. Große vegetative Erregung (Zittern, Schwitzen, Herzjagen, Fieber). Dauer unbehandelt ist 4-20 Tage. Tod ist auch möglich.

Psychotische Störung

Schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Drogen bzw. toxische Psychose können durch Halluzinogene (z.B. LSD, „Mushrooms“) ausgelöst werden können. Unterdrückte Psychosen können durch Konsum von psychoaktiven Substanzen oder beim Absetzen der betäubenden Substanzen (z.B. Alkohol) ausbrechen.

Amnestisches Syndrom

Gedächtnisstörungen, Erinnerungslücken, Erinnerungsstörungen; einfache Sachen werden nicht gemerkt, Betroffene kann an Ereignisse nicht erinnern

Restzustand und verzögert aufgetretene psychotische Störung

Dazu zählen folgende Symptome:

  • Flashbacks: Wiederauftreten von psychotischen Störungen bzw. das Wiederkehren eines Rauscherlebnisses, das durch Drogen erzeugt wurde, jedoch ohne erneute Drogeneinnahme erfolgt
  • Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen: die Persönlichkeitsstruktur wird durch bestimme („abnormale“) Merkmale ausgeprägt, bzw. das Verhalten des Menschen weicht von der gesellschaftlichen Norm ab und führt zu Leidenszuständen bzw. Konflikt
  • Demenz: Abnahme der Merkfähigkeit bzw. des Gedächtnisses sowie intellektuelle Leistungsfähigkeit. Alltagsaktivitäten sind beeinträchtigt. Dauer – mindestens 6 Monate.
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