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Somatoforme Störungen

Somatoforme Störungen sind Erkrankungen mit unterschiedlichen laufenden körperlichen Symptomen, wobei eine körperliche bzw. organische Ursache nicht zu finden ist. Es kann jedem Organ treffen, deren Wahl unbewusst getroffen wird.

Die Ursachen für die Entstehung von diesen Störungen können bis heute weitgehend nicht erklärt werden. Es scheint als ob, sowohl die genetische Prädisposition als auch die spezifische Lerngeschichte und eigener kognitiver Muster eine Rolle spielen. Mögliche ätiologische Gründe können dann wie folgend sein:

Familiäre Umfeld

Soziodemographische Variabel und wie die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Kindheit waren. Besonders anfällig sind Personen, die ein familiäres Umfeld haben, das unflexibel, starr, sozial angepasst und mit negativen Ereignissen belastet ist. Beispiele sind uneheliche Geburt, viel Konflikt, unangemessener Umgang mit Krankheiten, häufige Abwesenheit der Mutter, Leistungsdruck, stärke Ängste.

Persönlichkeit

Betroffene weisen typischerweise dysfunktionale kognitive Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster auf. Sie sind oft wegen einem mangelnden Selbstwertgefühl von Unsicherheiten und Kontaktschwierigkeiten geplagt. 

Häufig bemühen sich sehr um Anpassung, meist durch Leistung. Sie habe auch oft Versagens- und Zukunftsängste, wenn mit Anforderungen konfrontiert, die sie überfordern, und wenn sie Enttäuschungen erleben, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich, dann können diese oft nicht richtig verarbeitet werden. Die Krankheit übernimmt für sie dann eine besondere Bedeutung und heißt für sie, die Möglichkeit Hilfe und Zuwendung zubekommen, sowie die Möglichkeit zur Abgrenzung.

Körperempfindung

Personen, die besonders anfällig sind, weisen oft eine überängstliche Beobachtung von Körperempfindungen auf. Solche Leute überprüfen des eigenen Körpers ständig, machen sehr viele Sorgen um ihre Gesundheit, besuchen den Arzt unangemessen oft und weisen auch eventuell eine erhöhte Medikamenteneinnahme auf. Entdecken sie eine minimale Fehlfunktion ihres Körpers, wie etwa Bauchschmerzen oder Blähungen, Pickel oder Kopfschmerzen dann erleben sie diese als gravierender als sie in der Wirklichkeit sind. 

Genauso können die physiologischen Folgen von Speisen (z.B. Knoblauch essen) und Getränken empfunden werden, z.B. Blähungen werden als intensiv, schädlich und beeinträchtigend erlebt. Auf diese negativen Empfindungen wird besonders geachtet und sogar eventuell als gefährdend angesehen. Diese negative Gedankenschleife führt zu Gesundheitsängsten. Durch die Stress und Belastung dieser Ängste werden die Symptome wieder verstärkt.

Man weiß allerdings nicht, ob dieser Muster auf eine Prädisposition für die Entstehung der Symptomatik hinweist oder ob sie lediglich zu der Aufrechterhaltung der Symptomatik beiträgt, d.h. dass sich diese Besonderheiten erst als Folge der Krankheitsgeschichte herausbilden.

Krisen und Schwellensituationen

Krisen und neue Lebensphasen (Schwellensituationen) können unmittelbarer Auslöser einer somatoformer Störung sein, z.B. Heirat Solche Situationen sind Heirat, Wohnortwechsel, beruflicher Auf- oder Abstieg, Geburt. Hier kommt es auf den Wahrnehmungsmuster des Betroffenen an, d.h. welche Bedeutung er dem Ereignis beimisst.

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