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Was sind Somatisierungsstörungen?

Somatisierungsstörungen sind durch anhaltende und multiple Beschwerden mit wechselnden Symptomen charakterisiert. Daher wird diese Störung als multiple psychosomatische Störung oder multiples Beschwerde-Syndrom bezeichnet. Es kann sich auf jeden Körperteil beziehen und es gibt dafür keine körperliche Ursache bzw. keine adäquate medizinische Erklärung.

Die häufigsten Beschwerden sind allerdings gastro-intestinale (Magen-Darm-) Beschwerden wie Schmerz, Aufstoßen und Rumination. Rumination ist eine Bewegungs-Unruhe des Magens mit unwillkürlichem Hochwürgen (und auch Erbrechen und Übelkeit) und erneutem Durchkauen und Verschlucken von Mageninhalt.

Dieses Symptom kommt häufige bei Kleinkindern vor, aber auch gelegentlich bei Erwachsenen. Andere häufige Beschwerden sind abnorme Haut-Empfindungen wie Jucken, Brennen, Prickeln, Taubheitsgefühle, Ausschlag usw. sowie die Klage über sexuelle und menstruelle Störungen. Überdies gibt es andere Schmerzen wie kardio-vaskulär, urogenital Kopf- und Nachenschmerzen u.a..

Ausschlaggebend für die Somatisierungsstörung ist dass sich der Betroffene trotz jeder medizischen Festlegung weigert, zu akzeptieren, dass es keine ausreichende Ursache für die körperlichen Beschwerden gibt. Solche Leute sind zum Beispiel öfters beim Arzt zu finden.

Die ICD-10 (eine weltweit anerkannte Diagnoseklassifikationssystem der Medizin) sieht folgende diagnostische Leitlinien vor:

  • Mindestens zwei Jahre anhaltende multiple (vielfältige) und unterschiedliche körperliche Symptome, für die keine ausreichende somatische (körperliche, organische) Erklärung gefunden wurde
  • Die hartnäckige Weigerung, den Rat oder die Versicherung mehrerer Ärzte anzunehmen, dass für die Symptome keine körperliche Erklärung zu finden ist
  • Eine gewisse Beeinträchtigung familiärer und sozialer Funktionen durch die Art der Symptome und das daraus resultierende Verhalten
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